PU An der ehemaligen Klinik Wintermoor 31.05.2008

An einem unserer Stressabbauwochenenden, die wir hier bei Allen und mir (Doris) mit Frank und Dani verbracht haben, entschlossen wir uns kurzfristig Samstag Nacht nach Wintermoor zu fahren und mein ehemaliges Krankenhaus näher unter die Lupe zu nehmen. Leider waren vor Ort Schilder angebracht, das man den ehemaligen Krankenhausbereich unbefugt nicht betreten durfte, so dass wir die Spontan PU außerhalb des Geländes durchführten.

Zur Geschichte:

Das Wintermoorer Krankenhaus war ein Ausweichkrankenhaus der Hamburger Kliniken im 2. Weltkrieg. Es wurde 1942/43 wegen der konstanten Bombardierung Hamburgs und dem dadurch entstandenen Bedarf an Krankenhausbetten erbaut.

Zur Erbauung benutzte man sowjetische Zwangsarbeiter und es entstand eine Klinik, die innere Medizin, eine Infektions-, Lungen- und eine chirurgische Abteilung beinhaltete. Außerdem entstanden ein Röntgenlabor, Operations- und Entbindungsräume, eine Apotheke, ein Laden und andere verschiedene Einrichtungen. Mit 400 Betten wurde gestartet, die im Laufe des Jahres 1943 auf 825 erweitert wurden. Die eine Seite der Anlage war den Männern und Frauen (natürlich getrennt) gewidmet und ca. 500 m entfernt entstand bis weit nach Kriegsende eine Kinderabteilung für das ausgebombte Universitätsklinikum Eppendorf.

Das Klinikum wurde im Barackenstil gebaut und nach Kriegsende vorwiegend für die vielen Tuberkulosekranken umgebaut. Der Name änderte sich daher 1949 in „Hamburgisches Krankenhaus Wintermoor“. Die Bettenzahl wurde leicht reduziert auf ca. 750.
Da in den 60iger Jahren die Tuberkulose gut zurückgegangen war, änderte sich die Bezeichnung 1968 als „Fachklinik für Erkrankungen der Atemwege“, da die Klinik durch die Tuberkulose über viele offene Liegehallen verfügte.
1976 gab die Stadt Hamburg das Krankenhaus auf und die Endo Klinik Hamburg-Altona übernahm ein Teil des Geländes für ihre Zwecke. Der ehemalige Kinderbereich auf der anderen Seite wurde größtenteils abgerissen und die verbleibenden Baracken sind heute ein Jugendwaldheim der niedersächsischen Forstverwaltung.
1996 verließ auch die Endo Klinik das Gelände und es wurde in ein Altersheim umgewandelt, welches mittlerweile aber auch schon nicht mehr da ist. Leider wurde für die Gebäude keine weitere Nutzung gefunden und sie verfallen traurigerweise.

Außerdem hat dort zu unserem Bedauern ein Vandalismus stattgefunden, den wir nie verstehen werden. Warum muss unsere Vergangenheit immer auf so übelste Weise von Idioten (sorry für den Ausdruck) zerstört werden. Wir werden es nie verstehen!!!!

So nun aber zu unserem Besuch dort:

Da ich dort bis April 1996 auf der ehemaligen K8, der Intensivstation mit angeschlossenem OP gearbeitet habe, fuhren wir gleich auf den danebenliegenden Parkplatz, der sich noch außerhalb des eigentlichen Klinikgeländes befindet. Dort haben wir uns erst mal ein bisschen umgeschaut. Das Gebäude liegt direkt neben diesem Parkplatz. Für mich war es schon komisch meinen ehemaligen Arbeitsplatz so verlassen zu sehen und ich musste auch ein bisschen schlucken.

Betonen möchte ich hier, dass wir uns bei diesem Besuch zu keiner Zeit auf dem Gelände der Klinik befunden haben, sondern immer nur am Rande außerhalb.
Da es spät war und dunkel, mitten im Wald, haben wir uns erst mal hingesetzt und die Gegend auf uns wirken lassen. Zum Glück hatten wir angenehm warme Temperaturen.
Als wir da so saßen, hörten wir alle auf einmal Kinderlachen, konnten uns aber keinen Reim drauf machen, da wir uns nicht auf der Seite des ehemaligen Kinderbereichs befanden. Außerdem war es mitten in der Nacht, wo kam dieses Lachen her? Wir untersuchten die Gegend ein bisschen und beschlossen nun doch unsere Geräte zum Einsatz zu bringen.

Wir machten Bilder mit unserer Nachtsichtkamera, die aber auch keinen Aufschluss auf irgendwelche Aktivitäten zeigten. Also stellten wir eines unserer EMF-Geräte und ein Diktiergerät an eine Gartenpforte, die hinter der Intensivstation auf das Gelände führte. Außerdem fiel uns ein Holzstapel ca. 3-4 m neben dem Waldweg auf. Auch auf Diesen deponierten wir eines unserer Diktiergeräte und versuchten dann weiterhin das Kinderlachen zu orten. Dabei beschlossen wir uns in Nähe des Holzstapels zu setzen und einen Sitdown zu machen. Während des Sitdowns flog auf einmal das Diktiergerät in hohem Bogen vom Holzstapel und landete ca. 1 m entfernt auf dem Weg. Wir sind sofort dorthin und haben versucht die Szene nachzustellen, um einer natürlichen Ursache auf den Grund zu gehen. Leider konnten wir aber nichts dergleichen nachstellen, da kein Windzug ging und wir auch Wildtiere ausgeschlossen haben. Immer wieder haben wir das Gerät auf dem Stapel deponiert und fallen gelassen, aber es fiel immer wieder direkt neben den Holzstapel ohne Abstand.
Auch eine ausschweifende Diskussion unsererseits, brachte keine Lösung. Kameras waren leider auch in andere Richtungen gerichtet.... wie immer in solchen Situationen.
Eine Stunde später beendeten wir die PU, da nichts weiter passierte und wir müde waren.

Auswertung:

Bei der audiovisuellen Auswertung konnten wir weder das Kinderlachen, noch den fluchtartigen, todesmutigen Sprung des aufzeichnenden Diktiergerätes dokumentieren und erklären.

Den nächsten Tag fuhren wir zur Abklärung des Kinderlachens auch nochmal zu dem Jugendwaldheim, um herauszufinden, ob sich die Nacht davor Kinder dort aufgehalten haben, dies wurde vom Betreiber verneint.

Ein paar Wochen später sind wir nochmal dort gewesen, um unsere Aufzeichnungen evtl. zu wiederholen, dieses war uns aber nicht möglich.

PRG-HH 2008