Im ersten Weltkrieg wurde die Versorgung mit Lebensmitteln sehr schwer und das „Thekla-Haus“ wurde am 1. Februar 1916
als Reservelazarett für lungentuberkulosekranke Soldaten beschlagnahmt. Erst 1919 fand es wieder seine Bestimmung als
Kinderabteilung.
Kriegsende und wirtschaftliche Not bedrohten die Stiftung existenziell und es ist nur dem umsichtigen Arbeiten des
Personals und Edmund Siemers zu verdanken, dass die Heilstätte weitergeführt werden konnte.
1929 wurde der Stiftungszweck erweitert: Neben der Langzeitbehandlung wurden nun auch akute Tuberkulosekranke aufgenommen.
Die Heilstätte wurde in ein Tuberkulosekrankenhaus umgewandelt und umbenannt in „Hamburgisches Tuberkulosekrankenhaus
Edmundsthal-Siemerswalde, Heilstätte für Lungenkranke“.
Der zweite Weltkrieg forderte dem Personal durch erneute Versorgungsengpässe wieder mal alles ab und obwohl das
Krankenhaus nicht direkt vom Krieg betroffen war, wurden alle Patienten von Oktober 1943 bis Mai 1944 in andere Krankenhäuser
verlegt und die Heilstätte wurde zur Unterkunft für 1178 Rüstungsmitarbeiter der Sprengstofffabrik „Krümmel“.
Das „Susannen-Haus“ wurde 1945 gleich nach der Kapitulation wieder beschlagnahmt: zunächst 5 Monate lang für deutsche
Soldaten, später dann als Flüchtlingshospital. In den ersten Nachkriegsjahren reichte die Bettenzahl bei weitem nicht
aus und hatte daher einen Höchststand im Jahre 1953 von 550 Betten. Nach und nach durch den Wiederaufbau der anderen
Krankenhäuser reduzierte sich die Bettenzahl wieder und Labor und Röntgenabteilung wird in eigene Häuser verlegt.
Im Dezember 1963 wird der medizinische Auftrag der Heilstätte erneut verändert, ab jetzt sollten Patienten mit
tuberkulösen und unspezifischen Lungenerkrankungen behandelt werden. Die Stiftung wird umbenannt in „Hamburgisches
Krankenhaus“.
1965 erweiterte sich das Sprektrum erneut und wurde auf alle inneren Krankheiten ausgeweitet und die Bettenzahl
wird auf 312 verringert. Die Heilstätte wird in den Bedarfsplan der Hamburger Krankenhäuser aufgenommen und soll die
inneren Abteilungen anderer Häuser entlasten.
Von 1981 bis 1999 verändert die Heilstätte ihre Bestimmung von innerer Abteilung zur interdisziplinären Nachsorge
operierter älterer Menschen, in eine Rehabilitationsanstalt für Geriatrie. Wobei es ständig zu Um- und Anbauten der
einzelnen Häuser kommt. Auch der südliche Teil des „Thekla-Hauses" wird modernisiert.
Heute befindet sich im „Susannen-Haus“ eine neurologische Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche.
Das „Hans- und Kurt-Haus“ wurde umgewandelt in eine Klinik für Geriatrie, erst noch unter Leitung der Hamburgischen
Krankenhäuser, jetzt unter privater Führung.
Das „Thekla-Haus“ wurde Verwaltungshaus, aber auch die zog vor ein paar Jahren in das „Hans-Haus“. Seitdem steht
das „Thekla-Haus“ fast leer. Die Zimmer im südlichen Flügel wurden teilweise vermietet und im ersten Stock befand sich
bis vor einem Jahr ein Kindergarten. Mittlerweile leben nur noch zwei Leute in den Zimmern dort, ansonsten steht das
Haus leer und wird nur ab und zu als Veranstaltungsort für Familienfeiern (im großen ehemaligen Eßsaal) oder für
Geburtstagsfeiern von Jugendlichen (umgebauter Raum im Erdgeschoß – Disco) genutzt. Auch konnte man das „Thekla-Haus“
schon öfter als Filmkulisse im Fernsehen bewundern.