Daniela P. Ansichten

Titel: Mein Mikey

Warum habe ich angefangen mich mit dem Paranormalen zu beschäftigen?

Ich muss zugeben, dass ich mich früher nicht besonders für das Paranormale interessiert habe. Im Grunde hatte ich keine Meinung dazu. Wenn mir etwas berichtet wurde, hörte ich zwar gespannt zu, aber ich hatte es weder wirklich geglaubt, noch habe ich das verurteilt. Ich hab es einfach hingenommen. Dann kam ein Ereignis, nachdem ich doch ins Grübeln kam. Dazu muss ich aber etwas ausholen.

Als ich, vor vielen Jahren, noch bei meinen Eltern wohnte, tauchte plötzlich ein Kater bei uns im Vorgarten auf. Er wurde immer zutraulicher. Und weil es draußen immer kälter wurde, hatten wir ihn immer zum Aufwärmen in die Wohnung geholt. Das gefiel ihm so gut, dass er sich gleich heimisch fühlte.

Nun konnte er aber nicht bleiben, da wir schon eine Wohnungskatze hatte, die keinen Eindringling in ihrem Revier duldete. So kam es, wie es kommen musste, ich bekam eine Wohnung, ich wollte eh in meine erste eigene Wohnung ziehen und der Kater zog bei mir ein. Ich muss gestehen, dass ich dann nach einer Wohnung suchte, wo der Kater immer raus konnte, denn ein Freigänger sollte ja bleiben, ich wollte ihn in seinem Leben nicht einschränken. Dieser Kater bekam dann den Namen Mikey, aus „Susi und Strolch“ („Für die O'Brians bin ich der kleine Mikey“). Der Name passte zu ihm wie die Faust auf's Auge. Wir beide hatten so eine innige Freundschaft dann entwickelt, dass wir zusammen passten wie Latsch und Bommel. Wir respektierten unsere gegenseitigen Freiheiten, wussten aber immer genau wann der Andere einen brauchte. Mein Mikey passte auf mich auf, so wie ich auf ihn. Wir verstanden uns ohne Worte, so dass meine Eltern und Geschwister das schon sehr beeindruckend fanden. Wir hatten eine tiefe freundschaftliche WG.

Aber leider kam irgendwann der Tag, an dem ich meine bisher schwerste Entscheidung treffen musste. Mein Mikey war alt geworden und schwer krank, so dass er anfing zu leiden. Die Tierärzte konnten ihm nicht wirklich helfen, aber versprachen mir, dass wird schon wieder, weil sein Fell noch so schön glänzte. Ich musste aber zusehen, dass keine Besserung eintrat. So rief ich an. Ich ließ die Tierärztin zu mir nach Hause kommen, da ich ihn in seinem geliebten zu Hause gehen lassen wollte. Die Nacht vorher schliefen wir Beide im Wohnzimmer auf der Erde, da er sich nicht mehr groß bewegen konnte. Der Tag selber war ein schöner, sonniger, aber noch kühler Apriltag. Ich setzte mich mit ihm im Arm, in eine Decke gewickelt, auf den Balkon. Die Vögel zwitscherten vor sich hin. Da saßen wir nun Beide, ich stark weinend und ihn streichelnd und er schnurrte ganz leise an mich gekuschelt. Er war schon ganz nass von meinen Tränen. Die Tierärztin gab ihm dann die Spritze und ging ins Wohnzimmer, wo auch meine 2 Schwestern saßen und unterhielt sich mit ihnen. Ich konnte ihre Stimmen hören. Die Situation bei uns beiden änderte sich nicht. Ich weinte und er atmete und schnurrte. Nach gefühlten 30 min kam die Tierärztin um nach Mikey zu schauen und meinte, er kämpft noch und ob sie ihm noch einmal etwas geben solle. Ich willigte ein. Dann, mit einem Mal, so nach ca 10 min oder so, genau kann ich es nicht mehr sagen, musste ich nicht mehr weinen. Ich hörte nichts mehr um mich rum. Kein flüstern, keine Vögel, nichts. Mir war plötzlich ganz warm ums Herz und ich spürte nur noch mich und Mikey. Das Gefühl ist schlecht zu beschreiben, aber es war so friedlich. Ich streichelte ihn und merkte dann seinen letzten tiefen und ruhigen Atemzug. Und dann kurz danach, als wenn einer mit den Fingern schnippst, war das Gefühl weg. Ich musste wieder weinen, schaute nach der Atmung von Mikey. Er war gegangen. Ich drückte ihn ganz feste und weinte nun bitterlich und irgendwie auch verwirrt, aber einsetzende Trauer ließ mich das Ereignis erst einmal ein paar Stunden vergessen. Dieses Ereignis spukte mir dann immer im Kopf herum.
Was war das? Was ist da passiert? Ich war verwirrt!

Ein paar Tage später erzählte ich es meiner Schwester und sie verwies mich dann auf paranormale Seiten, damit ich eine Antwort finde. Sie meinte, da gehört dieses Ereignis hin. Und so begann ich mich mit dem Thema Paranormal intensiver zu beschäftigen und es ging so tief, dass ich nun Anderen Unterstützung geben kann.

Eine wirkliche Antwort habe ich bis Heute nicht gefunden, nur das solche Ereignisse doch viele Menschen beschreiben. Ich für mich habe es angenommen als ein schönes Ereignis, wo vielleicht der Mikey und ich uns gegenseitig gehen haben lassen. Das es ein Zeitpunkt war, wo wir beide bereit waren los zu lassen. Warum auch immer mit solch einem angenehmen Gefühl, aber es war irgendwie auch hilfreich. Ich nehme es erst einmal als Gegeben hin und vielleicht findet man ja einmal eine Begründung. Aber im Moment ist mir das gar nicht so wichtig, weil es war sehr angenehm und half mir bei der Trauer.

Daniela Pethe
01. Februar 2014
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