Aber leider kam irgendwann der Tag, an dem ich meine bisher schwerste Entscheidung treffen musste. Mein Mikey war alt geworden und
schwer krank, so dass er anfing zu leiden. Die Tierärzte konnten ihm nicht wirklich helfen, aber versprachen mir, dass wird schon wieder,
weil sein Fell noch so schön glänzte. Ich musste aber zusehen, dass keine Besserung eintrat. So rief ich an. Ich ließ die Tierärztin zu
mir nach Hause kommen, da ich ihn in seinem geliebten zu Hause gehen lassen wollte. Die Nacht vorher schliefen wir Beide im Wohnzimmer auf
der Erde, da er sich nicht mehr groß bewegen konnte. Der Tag selber war ein schöner, sonniger, aber noch kühler Apriltag. Ich setzte mich
mit ihm im Arm, in eine Decke gewickelt, auf den Balkon. Die Vögel zwitscherten vor sich hin. Da saßen wir nun Beide, ich stark weinend und
ihn streichelnd und er schnurrte ganz leise an mich gekuschelt. Er war schon ganz nass von meinen Tränen. Die Tierärztin gab ihm dann die
Spritze und ging ins Wohnzimmer, wo auch meine 2 Schwestern saßen und unterhielt sich mit ihnen. Ich konnte ihre Stimmen hören. Die
Situation bei uns beiden änderte sich nicht. Ich weinte und er atmete und schnurrte. Nach gefühlten 30 min kam die Tierärztin um nach Mikey
zu schauen und meinte, er kämpft noch und ob sie ihm noch einmal etwas geben solle. Ich willigte ein. Dann, mit einem Mal, so nach ca 10 min
oder so, genau kann ich es nicht mehr sagen, musste ich nicht mehr weinen. Ich hörte nichts mehr um mich rum. Kein flüstern, keine Vögel,
nichts. Mir war plötzlich ganz warm ums Herz und ich spürte nur noch mich und Mikey. Das Gefühl ist schlecht zu beschreiben, aber es war so
friedlich. Ich streichelte ihn und merkte dann seinen letzten tiefen und ruhigen Atemzug. Und dann kurz danach, als wenn einer mit den
Fingern schnippst, war das Gefühl weg. Ich musste wieder weinen, schaute nach der Atmung von Mikey. Er war gegangen. Ich drückte ihn ganz
feste und weinte nun bitterlich und irgendwie auch verwirrt, aber einsetzende Trauer ließ mich das Ereignis erst einmal ein paar Stunden
vergessen. Dieses Ereignis spukte mir dann immer im Kopf herum.
Was war das? Was ist da passiert? Ich war verwirrt!
Ein paar Tage später erzählte ich es meiner Schwester und sie verwies mich dann auf paranormale Seiten, damit ich eine Antwort finde.
Sie meinte, da gehört dieses Ereignis hin. Und so begann ich mich mit dem Thema Paranormal intensiver zu beschäftigen und es ging so tief,
dass ich nun Anderen Unterstützung geben kann.
Eine wirkliche Antwort habe ich bis Heute nicht gefunden, nur das solche Ereignisse doch viele Menschen beschreiben. Ich für mich habe
es angenommen als ein schönes Ereignis, wo vielleicht der Mikey und ich uns gegenseitig gehen haben lassen. Das es ein Zeitpunkt war, wo
wir beide bereit waren los zu lassen. Warum auch immer mit solch einem angenehmen Gefühl, aber es war irgendwie auch hilfreich. Ich nehme
es erst einmal als Gegeben hin und vielleicht findet man ja einmal eine Begründung. Aber im Moment ist mir das gar nicht so wichtig, weil
es war sehr angenehm und half mir bei der Trauer.
Daniela Pethe
01. Februar 2014
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