Zunächst haben sie Probleme mit den kognitiven Fähigkeiten. Das Planen, anwenden von Regeln, befolgen von Instruktionen, Aufnahme von
Informationen und zielgerichtetes Handeln. Dies alles sind komplexe Vorgänge im Gehirn und bei Jugendlichen abhängig, wie weit sich das
Gehirn schon entwickelt hat. Sie können sich schlecht auf eines konzentrieren, sind schnell abgelenkt und können selten die Folgen ihrer
Handlungen einschätzen. Sie leben oft im hier und jetzt. Zusammenhänge bilden und komplexes Denken fällt ihnen auch schwer. In dieser Zeit
sind Jugendlich auch schnell beeinflussbar (Freunde, Familie).
Hinzu kommt noch, dass die Melatonin–Ausschüttung (Schlafhormon) bei Jugendlichen immer später beginnt. Bei Kindern z. B. zwischen 19–20 Uhr,
Erwachsene gegen 21-22 Uhr. Bei den Jugendlichen erst ab 0 Uhr. Somit sind sie nicht müde und schlafen so zu sagen erst spät ein, müssen
aber früh raus, wegen Schule etc. Und wenn sie dann selten die Möglichkeit haben, z. B. am Wochenende, Schlaf nach zu holen, kommen sie
schnell in einen chronischen Schlafentzug.
Im Normalfall benötigen Jugendliche um die 9 Stunden Schlaf, den sie selten bekommen. Hinzu kommt, dass sie eigentlich viel mehr Schlaf
benötigen auf Grund der körperlichen Veränderungen/Wachstumsschub und dem schnellen Umbau im Gehirn. Und die Folgen von Schlafentzug sind:
- sinken der Gedächtnisleistung
- visuelle und olfaktorische Halluzinationen
- Nervosität
- Konzentrationsstörungen
- schlafbezogene Bewegungsstörungen (z. B. Restless-Legs-Syndrom (erkläre ich zum Ende genauer))
- Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
- erhöhtes Schlafbedürfnis
- Verstärkung von Ängsten
- Depressionen
- Interessenlosigkeit
- verminderte Reaktionsgeschwindigkeit
- Verhaltenstörungen
Wenn man sich diese Liste anschaut, kann man auch Schlüsse darauf ziehen, dass diese Anzeichen wiederum die oben genannten Probleme
verstärken können.
Restless-Legs-Syndrom
Missempfindungen in den Beinen, selten in den Armen und Körper aber möglich, welche besonders Abends oder Nachts im Schlaf auftreten.
Es werden dann bewusst oder unbewusst die Beine bewegt. Deshalb auch umgangssprachlich „unruhige Beine Syndrom“ genannt.