In dieser Sommerküche hatte ich mein erstes bewußtes paranormales Erlebnis, wenn ich mich jetzt so daran
zurückerinnere, nur damals war mir das in keinster Weise bewusst. Mrs. Fisher zeigte uns voller Stolz wie sie das alte
Küchenhaus restauriert hatte und sie hatte es wirklich schön gemacht. Erst später erfuhr ich die ganze Geschichte hinter
dem Anwesen (aber dazu später mehr).
Wir stiegen über eine Außentreppe aus Holz in den oberen Raum der Küche. Dort hatte Mrs. Fisher einen kleinen
Schlafraum eingerichtet, wie oben auf dem Bild zu sehen ist. Eins fehlt allerdings auf dem Bild und das ist eine hölzerne
Babywiege, die dem braunen Schaukelstuhl gegenüber stand. Ich fand diesen kleinen Raum dort oben so gemütlich, dass
ich ein bischen dort blieb, obwohl die anderen schon wieder nach unten gingen. Der Schaukelstuhl sah so gemütlich aus,
dass ich mich hineinsetzte und einfach versuchte den Raum auf mich wirken zu lassen. Ich schwöre, wie ich da so saß, fing
auf einmal die Wiege an sich hin und her zu bewegen und leises Babywimmern war zu hören. Total erschrocken bin ich
aufgesprungen und habe Allen gerufen, aber als er sich wieder in dem Raum befand, war alles wieder still und die Wiege
stand da auch als könnte sie kein Wässerchen trüben. Allen schaute dann nach, ob es vielleicht ein Windzug war, aber
das Fenster war zu und draußen ging kein Lüftchen, denn es war mitten im Sommer und heiß draußen. Also ich fand das
sehr gruselig, realisierte damals aber nicht, dass das wahrscheinlich mein erstes paranormales Erlebnis war, zu der
Erkenntnis kam ich erst viel später, denn ich habe dieses Erlebnis nie vergessen.
Wenn man dann die Geschichte dieses Hauses betrachtet, findet man das Erlebte vielleicht doch nicht mehr so
verwunderlich. Hier mehr dazu:
Das Haus wurde ursprünglich zwischen 1740 und 1750 erbaut. Damals von der Harness Familie, die dort südwestlich von
Moorefield ansiedelten. Da es damals noch oft zu Übergriffen der Indianer kam, schützte man das Haus durch einen
Pallisadenzaun und nannte es Fort Harness. Teilweise beherbergte dieses Fort bis zu 50 Soldaten, die zum Schutze der
Harness Familie und den umliegenden Siedlern da waren. Es ist geschichtlich deshalb so interessant, weil Colonel George
Washington 1756 vom damaligen Govenor des Virginia Territory, nach Fort Harness geschickt wurde, um die dortigen
Siedler zu unterstützen und zu beschützen.
Fort Harness oder zumindest was davon übrig ist, blieb in der Familie bis zum Schluss. Man konnte in verschiedenen
Schriftstücken nachvollziehen in welche Hände es weitervererbt wurde. 1830 ging das Grundstück samt Haus über in den
Besitz von George Morgan Fisher, der mit Mary Ann Harness verheiratet war. Die Familie besaß bis zu 14 Sklaven und man
geht davon aus, dass der Raum über der Sommerküche als Sklavenquartier benutzt wurde, in dem die Köchin und ihre
Helfer schliefen und wohnten. Die Harness Familie besaß auch Baumwollplantagen auf der die Sklaven arbeiteten.
Mrs. Shoby Fisher war die letzte Nachfahrin, die das Haus bewohnte. 2001 brannte die Sommerküche bis auf den Grund
nieder und auch das Haupthaus wurde durch das Feuer bedroht, blieb aber verschont. 2010 wurde dann das Haupthaus
durch ein noch ungeklärtes Feuer zerstört.