Ansichten Doris Water

Doris Ansichten

Titel: Mein Besuch auf der „Water Edge Farm“ oder historisch auch bekannt unter dem Namen“Fort Harness“, West Virginia USA

Ich kann mich leider nur noch wage an meinen Besuch in Moorefield, West Virginia erinnern. Mein Mann Allen, meine Schwiegermutter und ich planten 1989 eine kleine Reise in die Vergangenheit, die uns nach Moorefield;WVA führte. Allen und seine Familie haben dort mal gewohnt. Allen's Vater war Pastor und hatte dort seine Kirchengemeinde. Moorefield ist ein kleiner Ort mitten in den Blue Ridge Mountains und schon die Fahrt dorthin war abenteuerlich (aber das ist eine andere Geschichte).

Wir besuchten viele ehemalige Bekannte von Allen's Mutter, unter anderem auch Mrs. Shoby Fisher, eine liebenswürdige alte Dame, die außerhalb von Moorefield in dem kleinen Ort Fisher ihr Anwesen hatte.

Das Haus war groß und verwinkelt, hatte ziemlich viele Zimmer, von denen Frau Fisher aber nur ein paar benutzte, denn sie lebte dort ganz allein. Die anderen Zimmer waren teilweise mit Antiquitäten wie alten Schränken, Betten, Kommoden usw. ausgestattet. Ich weiß noch, dass ich mich schon ein bisschen unwohl dort fühlte und mir teilweise kalte Schauer den Rücken runterliefen. Mein Respekt dieser alten Dame gegenüber wuchs mit jedem Raum.

Hier ein Bild des Hauses:

(Quelle: http://chasreader.home.comcast.net/~chasreader/Story_of_Fort_Harness.html)

Außerhalb des Hauses befand sich die sogenannte Sommerküche. Ein kleines Holzhaus, in der sich früher die Küche des Hauses befand.

Hier ein Bild der Sommer-Küche:

(Quelle: http://chasreader.home.comcast.net/~chasreader/Story_of_Fort_Harness.html)

Innen:

(Quelle: http://chasreader.home.comcast.net/~chasreader/Story_of_Fort_Harness.html)

Oben:

(Quelle:http://chasreader.home.comcast.net/~chasreader/Story_of_Fort_Harness.html)

In dieser Sommerküche hatte ich mein erstes bewußtes paranormales Erlebnis, wenn ich mich jetzt so daran zurückerinnere, nur damals war mir das in keinster Weise bewusst. Mrs. Fisher zeigte uns voller Stolz wie sie das alte Küchenhaus restauriert hatte und sie hatte es wirklich schön gemacht. Erst später erfuhr ich die ganze Geschichte hinter dem Anwesen (aber dazu später mehr).

Wir stiegen über eine Außentreppe aus Holz in den oberen Raum der Küche. Dort hatte Mrs. Fisher einen kleinen Schlafraum eingerichtet, wie oben auf dem Bild zu sehen ist. Eins fehlt allerdings auf dem Bild und das ist eine hölzerne Babywiege, die dem braunen Schaukelstuhl gegenüber stand. Ich fand diesen kleinen Raum dort oben so gemütlich, dass ich ein bischen dort blieb, obwohl die anderen schon wieder nach unten gingen. Der Schaukelstuhl sah so gemütlich aus, dass ich mich hineinsetzte und einfach versuchte den Raum auf mich wirken zu lassen. Ich schwöre, wie ich da so saß, fing auf einmal die Wiege an sich hin und her zu bewegen und leises Babywimmern war zu hören. Total erschrocken bin ich aufgesprungen und habe Allen gerufen, aber als er sich wieder in dem Raum befand, war alles wieder still und die Wiege stand da auch als könnte sie kein Wässerchen trüben. Allen schaute dann nach, ob es vielleicht ein Windzug war, aber das Fenster war zu und draußen ging kein Lüftchen, denn es war mitten im Sommer und heiß draußen. Also ich fand das sehr gruselig, realisierte damals aber nicht, dass das wahrscheinlich mein erstes paranormales Erlebnis war, zu der Erkenntnis kam ich erst viel später, denn ich habe dieses Erlebnis nie vergessen.

Wenn man dann die Geschichte dieses Hauses betrachtet, findet man das Erlebte vielleicht doch nicht mehr so verwunderlich. Hier mehr dazu:

Das Haus wurde ursprünglich zwischen 1740 und 1750 erbaut. Damals von der Harness Familie, die dort südwestlich von Moorefield ansiedelten. Da es damals noch oft zu Übergriffen der Indianer kam, schützte man das Haus durch einen Pallisadenzaun und nannte es Fort Harness. Teilweise beherbergte dieses Fort bis zu 50 Soldaten, die zum Schutze der Harness Familie und den umliegenden Siedlern da waren. Es ist geschichtlich deshalb so interessant, weil Colonel George Washington 1756 vom damaligen Govenor des Virginia Territory, nach Fort Harness geschickt wurde, um die dortigen Siedler zu unterstützen und zu beschützen.

Fort Harness oder zumindest was davon übrig ist, blieb in der Familie bis zum Schluss. Man konnte in verschiedenen Schriftstücken nachvollziehen in welche Hände es weitervererbt wurde. 1830 ging das Grundstück samt Haus über in den Besitz von George Morgan Fisher, der mit Mary Ann Harness verheiratet war. Die Familie besaß bis zu 14 Sklaven und man geht davon aus, dass der Raum über der Sommerküche als Sklavenquartier benutzt wurde, in dem die Köchin und ihre Helfer schliefen und wohnten. Die Harness Familie besaß auch Baumwollplantagen auf der die Sklaven arbeiteten. Mrs. Shoby Fisher war die letzte Nachfahrin, die das Haus bewohnte. 2001 brannte die Sommerküche bis auf den Grund nieder und auch das Haupthaus wurde durch das Feuer bedroht, blieb aber verschont. 2010 wurde dann das Haupthaus durch ein noch ungeklärtes Feuer zerstört.

(Quelle: http://chasreader.home.comcast.net/~chasreader/Story_of_Fort_Harness.html)

Mrs. Shoby Fisher starb 2006 kurz vor ihrem 100sten Geburtstag. Ich hoffe sie ruht in Frieden!!!

Doris Webb
24.01.2014
©PRG-HH

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Ansichten Frank Bye Bye

Franks Ansichten

Titel: Bye bye Engelchen, oder wenn der Teufel auf dem Friedhof wütet

11.12.13 WAZ: Duisburg

Vandalismus und Metalldiebstähle sind auf den Duisburger Friedhöfen keine Seltenheit. Dass aber gleich 60 Gräber geplündert werden, wie jetzt in Alt-Walsum, das kommt selten vor.......

26.12.13 Köllner Stadtanzeiger: Der Münstereifeler

Friedhof stand Anfang der Woche gleich zweimal im Fokus........ am Morgen des Heiligabends wurde außerdem festgestellt, dass Metalldiebe dort ihr Unwesen getrieben hatten. An einer Grabstelle fehlte die kupferne Abdeckung eines Grabkreuzes. Andere Grabstellen wurden beschädigt.......

30.12.13 Rhein-Erft Rundschau: Bergheim

Wilhelm Lützler (84) traute seinen Augen nicht, als er das Grab seiner Mutter auf dem Quadrath-Ichendorfer Friedhof aufsuchte: Unbekannte hatten die bronzene Laterne, die auf der marmornen Grabplatte befestigt war, abgesägt und entwendet.......

19.01.14 Teltower Stadtblatt: Metalldiebe plündern Friedhof...........

Diesmal traf es das Mausoleum des Kammergerichtsrates Friedrich Müller. Die beiden kunsthistorisch wertvollen Bauwerke gehörten zu den Schmuckstücken des einzigartigen Friedhofs..............

Dieses sind nur einige aktuelle Pressemeldungen der letzten Zeit über Metalldiebstahl auf Friedhöfen. Täglich gibt es neue Meldungen über Entwendungen an Privathäusern, Baustellen, Gleisanlagen u.s.w. . Der letzte Diebstahl auf dem Friedhof Ohlsdorf um den 03.-06.01.14 ist Grund genug für mich hier meine persönliche Meinung zu schreiben.

Wir als PRG oder „Geisterjäger“ (wir mögen diesen Begriff nicht sonderlich, weil er ein falsches Licht auf unsere Arbeit wirft) sind des öfteren auf Friedhöfen zu finden. Nicht um Untersuchungen durchzuführen. Dieses ist in unserer Gruppe ein absolutes „no go“ aus ethischen Gründen. Der Friedhof ist vor allem ein Ehrenplatz für Verstorbene und Ort der Trauer und des Gedenken für die Hinterbliebenen. Wenn weltweit andere Gruppen das anders sehen, ist es ihre Sache. Solange wir nicht von einer Verwaltung oder Träger beauftragt werden einen Friedhof zu untersuchen, bleiben die Geräte zu Hause.
Was machen wir also auf den Friedhöfen? Die Antwort ist recht einfach. Wir lernen! Wir lernen über die Darstellung und Umgang mit dem Tod über die Epochen. Tod, Trauer und Gedenken begreifbar zu machen. Das Wissen hierüber erleichtert uns den Umgang mit Menschen mit paranormalen Vorkommnissen, die aber im Hintergrund sich in einem (nicht beendeten) Trauerprozess befinden. Auf „Sepulkralkulturellen- Spaziergängen-Light“ zeigen wir dem einen oder anderen Gast oder Betroffenen die verschiedensten Darstellungsformen von Trauer und Tod. Lernen über die Bildhauer, Architekten und Familiennamen, die oftmals im Hamburger Stadtbild wiederzufinden sind. Viele Skulpturen sind kostbare, über 100 Jahre alte Unikate, die in ihrer Ausdrucksform ihres Gleichen suchen. Wir haben in Hamburg alleine auf dem Friedhof Ohlsdorf eine große Anzahl Großgräber, Gedenkstätten und 800 Grabskulpturen von denen wir lernen können. Den letzten Satz muss ich leider korrigieren, er lautet seit Anfang Januar.... 799 Grabskulpturen, von denen wir lernen können. Auch der Friedhof Ohlsdorf wurde wieder einmal von Metalldieben heimgesucht.

Am 9. Januar war ich in meinem Arbeitszimmer gerade am PC beschäftigt, als Daniela, meine Lebensgefährtin und PRG´lerin mir aus dem Wohnzimmer zurief: „Hast Du schon gehört, der Löwe ist geklaut worden“. Ohne vorab eine Info zu haben, wusste ich sofort welcher Löwe auf dieser Welt gemeint war. „Der Grablöwe von Hagenbeck´s?“ …. „Ja, am letzten Wochenende irgendwann, weg“. Meine Worte danach lasse ich hier mal beiseite. Ich merkte nur, dass mein Hals anfing zu pulsieren und ich die Nachricht fast als einen persönlichen Angriff empfand. Eine der bedeutendsten Grabkunstwerke auf Ohlsdorf, nicht mehr da? 150 Meter von der nächsten Straße einen 250 Kilo Löwen bewegen? Ohne das es jemand mitbekommt? Dienstag erst bemerkt? Wer macht so was? Viele Fragen die mich beschäftigen.

Wenn man die Medienberichte über Metalldiebe in Deutschland aufmerksam verfolgt, wird man schnell merken, dass das Geschäft nicht in Händen von Skandinaviern liegt. Aber egal woher sie kommen, diese skrupellosen Individuen haben definitiv keinen Bezug zu unserer Kultur und Gesellschaft. Ihr beschränktes Denken lautet Kilo = Euro, nehmen dabei beim Klauen von Kabeln an Bahnlinien die Tötung von Bahnfahrgästen in Kauf. Falls sie ertappt werden, reagieren sie eiskalt mit Gewalt.

08.01.14 Berliner Morgenpost: Regenrinnen gestohlen

72-Jährige ertappt Metalldiebe und wird geschlagen. Eine Anwohnerin hat in Neukölln zwei Männer angesprochen, die mit Regenrinnen unterwegs waren. Daraufhin gingen die Diebe auf die 72-Jährige los. Alarmierte Polizisten nahmen die beiden fest........

16.01.14 Hamburger Morgenpost: Veddel: Metalldiebe rammen Sicherheitsmann.

Er wollte die Gauner stellen und liegt nun schwer verletzt im Krankenhaus! Ein Sicherheitsmann hat sich am Mittwoch einem Metallklau-Duo in den Weg gestellt. Diese fuhren ihn an und flüchteten.....

Der auf Ohlsdorf gestohlene bronzene Löwe wurde von J. Pallenberg geschaffen und zeigt den Löwen „Triest“. Es war C. Hagenbecks Lieblingslöwe, der ihm einmal, bei einer Raubkatzenattacke, das Leben rettete. Der Wert der Skulptur wird auf 100.000 € geschätzt, der kulturhistorische Wert ist unbezahlbar. Das Perverse ist: die Diebe freuen sich wohl auf ungefähr schmutzig verdiente 1000 € verkauftes Altmetall. Für die Familie Hagenbeck, im allgemeinen aber alle Menschen die von Grabschändern beklaut wurden, ist es schwer, mit so einer ekelhaften Tat zurecht zu kommen. Der Wert ist nicht ersetzbar, erinnert die Skulptur oder Grabplatte doch an verstorbene Familienmitglieder und war oftmals tiefer Bestandteil vieler Generationen einer Familie.

Der Schrei wird laut „So macht doch einer was dagegen“.
Wie in der Presse zu lesen war, wird der Diebstahl des Löwens von der Polizei als „Metalldiebstahl“ bearbeitet. Gefühlt bedeutet das wohl, es wird bestimmt mit gaaanz viel Herzblut der Sache nachgegangen und nach 3 Monaten kommt der schlaue Brief der Staatsanwaltschaft mit dem Standard Text „Verfahren eingestellt...". Ich schaue da ziemlich erwartungslos in diese Richtung.

Hat die Friedhofsverwaltung alles getan eine solche Straftat zu verhindern?
Meine persönliche Meinung …. NEIN.
Auch wenn unsere städtische Verwaltung des Friedhofs ansonsten einen super Job macht, in diesem Punkt kann man es besser machen. Es hätte nicht so ohne weiteres passieren dürfen, wenn man aus der Vergangenheit gelernt hätte. Spätestens nach den 3 Diebstählen bedeutender Skulpturen in 2011 („gebeugte Frau vor dem Steinkreuz“ Grabstätte Delfs, „der Redner“ vom Ehrenhain der Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten und „die Trauernde“ von der Grabstätte Garvens-Rackwitz) müsste eine bessere Sicherung der Werte durchgeführt werden.

Ein Friedhof ist ein Dienstleister, der seinen Kunden gewährleisten sollte, dass sein eingebrachter Wert relativ sicher ist. Das 394 Hektar große Gelände lässt sich nicht Überwachen, das ist klar. Aber was wäre wenn die Verwaltung eine automatische Kameraerfassung mit Nummernschildkennung an den Einfahrten und Ausfahrten installiert? Der Friedhof ist Stadtliegenschaft und eine Überwachung des Grundstücks rechtens. Kraftfahrer, die nur auf der „Durchfahrt“ sind, können den Friedhof auch umfahren, wenn sie nicht erfasst werden möchten. Der normale Friedhofsbesucher wird nichts dagegen haben, dass sein KFZ für eine kurze Zeit „abgespeichert“ ist.
Das würde leider nicht verhindern, dass kleinere Metallgegenstände verschwinden oder mutwillig Objekte zerstört werden, wie die Embryo-Steinskulptur am Gedenkplatz für nicht beerdigte Kinder in 2012.
Aber Skulpturen wie die Entwendete vom Garvens-Rackwitz Grab (ca. 600 Kg) werden nicht in einer Handtasche entfernt. Hierfür braucht man schon einen Transporter. Zumindest die Chance eine Spur aufzunehmen, würde steigen.
Ich denke, wenn die Friedhofsverwaltung den Text hier liest, würde sie es als „dumme Idee“ abtun, weil die Umsetzung kostet auch Geld ....der Stadt Hamburg Geld! Aber wollen wir weiterzählen? 798....797......796.........

Wir, als Besucher des Friedhofes, sollten die Augen aufhalten und im Verdachtsmoment eines Diebstahls sofort die Verwaltung oder Polizei informieren, aber nicht selbst versuchen den Raub zu stoppen. Denn wie zum Anfang hier zu lesen ist, schrecken diese skrupellosen Individuen nicht vor Gewalt zurück.

20.01.2014 © Frank Werner

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Ansichten DanielaP. Poltergeist

Daniela P. Ansichten

Titel: Poltergeist und Jugendliche

Ein Poltergeist hat meiner Meinung nach nichts mit einem Geist zu tun. Dieses sind eher Erscheinungen welche von den Betroffenen selbst ausgelöst oder durch Fehlwahrnehmungen beschrieben werden.

Nun sind ja oft Jugendliche von Poltergeistphänomenen betroffen. Aber warum? Gibt es dafür vielleicht Gründe oder Ursachen? Ich wollte dem mal auf den Grund gehen. Es wurde schon herausgefunden, dass sich das jugendliche Gehirn in der Pubertät neu umwandelt und neu strukturiert. Somit habe ich mich intensiv einmal mit dem Gehirn von Jugendlichen befasst, um da vielleicht Antworten zu finden. Und siehe da, ich bin fündig geworden, was die Poltergeistsymptomatik bei Jugendlichen erklären könnte. Es ist eine Theorie.

Zuerst ein paar allgemeine Erläuterungen:
Wenn ein Kind geboren wird, baut sich das Gehirn schnell auf, aber alle Bereiche übernehmen Alles. Das heißt, das Gehirn ist sehr flexibel und kann kleine „Defekte“ daher schneller ausgleichen.
Die Zeit, in der sich das jugendliche Gehirn dann umstrukturiert, ist die Adoleszenz (ist dem lat. Verb adolescere abgeleitet und bedeutet aufwachen) und vollzieht sich zwischen dem 10. und 22. Lebensjahr. Es ist die Übergangsphase von der Kindheit zum Erwachsenen in der das Gehirn einen außerordentlichen Wachstumsschub erfährt und sich bestimmte Hirnregionen im Großhirn (zerebraler Kortex) umorganisieren. Aber die Hirnregionen entwickeln sich nicht gleich schnell. Die Kommunikation zwischen den Hirnregionen läuft noch nicht optimal ab, es wandelt sich von einem Trampelfahrt zu einer Vierspurigen Autobahn.
Hinzu kommt noch die Umstellung der Hormone, welches sich in der Pubertät einstellt. Die Pubertät (im Alter von 10–14 Jahren) selbst ist nur ein Teil der Adoleszenz und bezieht sich auf die sexuelle Reife. Die Hormone werden im endokrinen System gebildet. Aber die Höhe der Hormonausschüttung ist abhängig von den Signalen des Gehirns. Geregelt werden sie im Hypothalamus. Diese Hormone sind schon immer vorhanden, aber eben vorher in sehr geringem Maße. Wenn sie fehlen hat es einen großen Einfluss auf die Hirnentwicklung. Z.B. Pubertät setzt nicht ein, Hirnaktivität wird herab gesetzt, intellektuelle Fähigkeiten können beeinträchtigt sein. Also, zwischen Hormonhaushalt und Gehirnfunktion besteht eine wichtige Wechselwirkung.

Kleine Übersicht vom Gehirn eines Erwachsenen und seiner Funktionen wohin sich das jugendliche Gehirn hin entwickelt, aber ungleichmäßig und unregelmäßig.:

Gelb: frontale Kortex (Stirnlappen)

- Handlung und Planung
- Umstellen auf aktuelle Erfordernisse/Ereignisse
- Regelbeachtung sowie Regelverstöße (auch im sozialen Verhalten) einhalten und verstehen
- Antrieb und Motivation
- Gedächtnisleistung
- Aufmerksamkeit
- Intelligenz und schlussfolgerndes Denken
- Emotionen
- motorische Sprachbildung

Blau: parietaler Kortex (Scheitellappen)

- räumliches Denken
- Prozesse wie Rechnen und Lesen
- visuelle Steuerung von Bewegungen und Erkennung von Reizen im betrachterbezogenen Raum
- räumliche Aufmerksamkeit
- Integration von Sinneseindrücken

Grün: okzipitaler Kortex (Hinterhauptslappen)

- visuelle Wahrnehmung

Lila: temporaler Kortex (Schläfenlappen)

- Sprachfunktion
- Arbeitsgedächtnis
- Hören
- nicht räumlichen auditorischen und visuellen Reizen zuständig z. B. dem Erkennen von Körperteilen, insbesondere Gesichtern

Mit welchen Problemen haben denn nun Jugendliche in der Adoleszenz zu kämpfen?

Zunächst haben sie Probleme mit den kognitiven Fähigkeiten. Das Planen, anwenden von Regeln, befolgen von Instruktionen, Aufnahme von Informationen und zielgerichtetes Handeln. Dies alles sind komplexe Vorgänge im Gehirn und bei Jugendlichen abhängig, wie weit sich das Gehirn schon entwickelt hat. Sie können sich schlecht auf eines konzentrieren, sind schnell abgelenkt und können selten die Folgen ihrer Handlungen einschätzen. Sie leben oft im hier und jetzt. Zusammenhänge bilden und komplexes Denken fällt ihnen auch schwer. In dieser Zeit sind Jugendlich auch schnell beeinflussbar (Freunde, Familie).
Hinzu kommt noch, dass die Melatonin–Ausschüttung (Schlafhormon) bei Jugendlichen immer später beginnt. Bei Kindern z. B. zwischen 19–20 Uhr, Erwachsene gegen 21-22 Uhr. Bei den Jugendlichen erst ab 0 Uhr. Somit sind sie nicht müde und schlafen so zu sagen erst spät ein, müssen aber früh raus, wegen Schule etc. Und wenn sie dann selten die Möglichkeit haben, z. B. am Wochenende, Schlaf nach zu holen, kommen sie schnell in einen chronischen Schlafentzug.
Im Normalfall benötigen Jugendliche um die 9 Stunden Schlaf, den sie selten bekommen. Hinzu kommt, dass sie eigentlich viel mehr Schlaf benötigen auf Grund der körperlichen Veränderungen/Wachstumsschub und dem schnellen Umbau im Gehirn. Und die Folgen von Schlafentzug sind:

- sinken der Gedächtnisleistung
- visuelle und olfaktorische Halluzinationen
- Nervosität
- Konzentrationsstörungen
- schlafbezogene Bewegungsstörungen (z. B. Restless-Legs-Syndrom (erkläre ich zum Ende genauer))
- Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
- erhöhtes Schlafbedürfnis
- Verstärkung von Ängsten
- Depressionen
- Interessenlosigkeit
- verminderte Reaktionsgeschwindigkeit
- Verhaltenstörungen

Wenn man sich diese Liste anschaut, kann man auch Schlüsse darauf ziehen, dass diese Anzeichen wiederum die oben genannten Probleme verstärken können.

Restless-Legs-Syndrom

Missempfindungen in den Beinen, selten in den Armen und Körper aber möglich, welche besonders Abends oder Nachts im Schlaf auftreten. Es werden dann bewusst oder unbewusst die Beine bewegt. Deshalb auch umgangssprachlich „unruhige Beine Syndrom“ genannt.

Möglicher Zusammenhang mit den Poltergeistphänomenen

Wenn man sich nun das Ganze durchliest und sich seine Gedanken zu den Beschreibungen von Poltergeistphänomenen ansieht, könnte man doch Parallelen finden. Könnte das doch eine Erklärung sein.
Die Halluzinationen, wie optische, akustische und olfaktorische Halluzinationen/Wahrnehmungstäuschungen können vorkommen, da der Scheitellappen, der Hinterhauptslappen und der Schläfenlappen noch nicht voll funktionsfähig sind, auf Grund der Umstrukturierung. Für die Betroffenen sind sie aber real. Verstärkt können sie auch durch wenig Schlaf werden. Missempfindungen am Körper, das Wärme- und Kälteempfinden kann fehlerhaft wahrgenommen werden auf Grund des Restless-Leg-Syndrom. Alles vielleicht auch Ursachen auf Grund des Schlafentzuges. Dann sind natürliche Erklärungen zu finden nicht immer möglich, weil das komplexe Denken und Schlüsse zu ziehen noch nicht richtig ausgebildet sind. Auch Erinnerungen sind nicht mehr ganz korrekt abrufbar, das zum Beispiel ein Bild am Tag vorher berührt wurde, auf Grund von Konzentrationsschwäche und deshalb der fehlerhaften Speicherung im Gehirn. Die Wahrnehmung an sich kann fehlerhaft weitergeleitet werden. Dann kommen vielleicht noch Freunde dazu, die einen Geist noch bestätigen, „spielen“ mit einem Hexenbrett etc. und dann geht der Teufelskreis weiter. Da auch bei Jugendlichen, sowie auch bei Erwachsenen, das Gehirn auch Erwartungen wiedergibt und verstärkt. Gerade wenn Ängste vorherrschen. Vieles ist auch nicht immer gleich nach zu vollziehen, weil man sich der Ursachen nicht immer bewusst wird. Aber es könnten doch mögliche Ursachen für die Poltergeistphänomene sein.
Und das Phänomen der unbewussten/ungewollten Telekinese könnte man so erklären, dass auf Grund der unvollständigen Verknüpfungen sich vielleicht dann die elektrischen Impulse nach außen entladen könnten anstatt an eine andere Nervenzelle im Gehirn.
Dies alles könnte eine Theorie für Poltergeistphänomene bei Jugendlichen sein.

Daniela Pethe
13.03.2014
© PRG-HH
Quellen:
Neurobiologie von Heinrich Reichert, 2. Auflage, Thieme Verlag
Neurologie von Gehlen und Delank, 12. Auflage, Thieme Verlag
Das pubertierende Gehirn von Eveline Crone
Schlafmedizinisches Zentrum der TU München „Klassifikation von Schlafstörungen“
Somnologie, Schlafforschung und Schlafmedizin von der DGMF und ÖGSM, AWMF-Register Nr. 063/001
Daniela Pethe, Krankenschwester, 16 ½ Jahre Erfahrung und Wissen durch die Arbeit mit Patienten mit schwersten Schädel–Hirn-Verletzungen
Bild: www.UEbersetzerPOrtal.de

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